Die Fjordrally 2005

Liebes Tagebuch,

Samstag 01.01.2005

Heh Hoh jetzt geht's wieder los.

Rappel und Havoc treffen sich um 21.40 Uhr auf der Ganseburg und warten auf den Herbergs- Vater. Dieser kommt um 22.00 Uhr. Havoc und Shorty waren bis 6.00 Uhr Silvester feiern und sehen ganz schon durch aus. Nachdem der Herbergsvater seinen Unmut kund getan hat geht es Richtung Kiel. Wie immer übermannt uns der Sekundenschlaf. Bei Kassel gibt's endlich Regen und als der Wind stärker wird fahren wir fast im 45° Grad Winkel. Gegen 6.30 Uhr schlagen wir dann Sonntag- Morgen in Kiel auf, es ist recht frisch und mit entsetzen müssen wir feststellen das das Fährterminal noch zu hat. So legen wir uns noch eine Stunde auf den Betonboden und machen die Augen zu.

Gegen 11.00 kommt Tom und XXXX und wir wundern uns das die Kati auf dem Pickup steht. Wie es sich heraus stellt macht Tom einem Camping-Kocher-Test und hat so an die 30 verschiedenen Kocher dabei, die er natürlich nicht auf dem Moped transportieren konnte/wollte. :-))

Auf der Fähre bekommen wir ein Wohnklo zugeteilt, Marke Käfighaltung,

 

aber nach 36 Ringers (Ringnes Bierchen) ist das auch egal. Die See war recht stürmisch

 

und so legen wir leicht übernächtigt um 9.30 Uhr in Oslo an.

 

Montag 03.01.2005

Alles trocken in Oslo, scheiße wo ist der Schnee und das Eis? Es geht bis Brandbu zum Reifendealer auf Strassen wie im Hochsommer. Bei der Ausfahrt Brandbu das erste Eis, geil - aber leider noch die normalen Reifen drauf. Also Vorsicht, doch es kommt wie es kommen musste. Die Einfahrt zum Reifenhändler ist für Shorty und Rappel zu glatt und die beiden liegen ruckzuck auf der Schnauze. Hiermit erwähnen wir loben das der Havoc unter Zuhilfenahme allen fahrerisches Könnens nicht gestürzt ist.

 

Vereint schieben wir die Mopeds in  die Halle und ziehen die Igelreifen auf und nun geht der Spaß richtig los. Am Anfang noch verhalten geht es mit jedem Meter auf dem ca. 3 cm dicken Eis besser. Wir hatten viel Spaß auf der 34 nach Dokka und dann ging's auf die 33 nach Fagernes und weiter auf die 51 nach Gol. Auf dem Gol-Fjell wird's dann langsam dunkel

 

und zum ersten mal richtig kalt ca. -12° Grad. Als wir auf die 52 nach Hemsedal kommen ist das Eis weg - und wir nehmen uns auf dem Campingplatz in Ulsak eine Hütte. Havoc kocht und Shorty richtet den Wodka. Dafür hatten wir extra im Supermarkt eine Flasche O-Saft gekauft die sich dann leider als Konzentrat herausstellte, die Mischungen waren grauenvoll.

 

 

Dienstag 04.01.2005

Um 9.00 Uhr geht's los über die 52 nach Skei. Oben auf dem Hemsedalfjell wird's richtig kalt und als Shorty sein Heizvisier einschalten will bemerkt er das es nicht geht. Wir halten an und Havoc sagt zu Shorty das er Wasser zwischen dem Visier habe und Shorty schaut nach. Dabei verursacht er einen Kurzschluss und der Havoc der seinem Helm noch auf hat brennt fast ab. Qualmwolken steigen auf und nach kurzer Prüfung der Lage entschließen wir uns ohne Heizung weiter zu fahren.

 

Nun kommen die ersten Tunnels und die Spike-Reifen sind uns mittlerweile total egal und so geht es mit 80 Km/h auf den 7mm Rallyspikes wie auf Eiern durch. Nach dem dritten Tunnel kommt Rappel voll in Bedrängnis als er auf picklhart gefrorene Spurrille die TT kaum noch kontrollieren kann. Das fahren wird schwerer und wir haben alle unsre Müh und Not nicht zu stürzen. In Skei müssen wir eine Pause machen, da der einsetzende Regen in alle Ritzen kommt. Scheiß Wetter - Kalt und Regen. Wir sind nun noch 70 Km von unserem Ziel entfernt und haben noch eine Passhöhe und ein bisschen Fjord-Crusen vor uns. Auf der 5 Richtung Stryn wird der Regen stärker und auf halber Höhe zum Pass geht er in Schnee über. Die Sicht geht gegen null als wir die Passhöhe erreichen, nun wieder ins Tal und die 40 Km am Fjord lang. Das zieht sich ewig und der Regen hat Mittlerweile die Thermokombi von Rappel total durchweicht, er ist klatsche Nass bis zur Unterhose und friert mächtig (6 Jahre Winter-Partys zollen doch Ihren Tribut am Material). Dann werden Havoc und Shorty noch fast von einem Bus auf der kleinen kurvenreichen Fjordstasse niedergemäht. In Leon angekommen geht's dann rechts zum Sande-Camping und um 16.30 Uhr sind wir dann endlich da.

Duschen geil. Um 19.00 Uhr kommen auch die beiden BMW Treiber Marcel und Gregor. Die BMW von Gregor fiel ständig aus, so das sie die Kuh immer wieder anziehen mussten. Nach dem Abendessen gehen alle auf die Polarbiker- Hütte und erzählen Geschichten aus vergangenen Tagen. Bei Wodka und Bier und anderen leckeren Sachen geht es bis um 3.00 Uhr feuchtfröhlich weiter.

 

 

Mittwoch 05.01.2005

9.00 Uhr voll verpennt, schnell ins Bad und zum Frühstück. Wir beschließen mit den Mopeds zum Gletscher zu fahren.

 

Die Strasse durch die Wälder, an den Berghängen entlang ist wieder nur geil.

Eine Lawine hat die Strasse zu Teil weggerissen, so das wir uns über den Rest der noch vorhandenen Strasse einzeln drüberzwängen müssen. Wir prügeln die Mopeds durch den unberührten Tiefschnee

 

und haben eine Menge Spaß, bis auf Marcel und Gregor, die haben nur Autospikes drauf.

 

Nach dem Abendessen, lecker grillen bei mächtig Wind,

geht's wieder auf unsere Hütte und die Party läuft wieder bis 3.00 Uhr morgens.

 

Donnerstag 06.01.2005

Wieder verpennt und schnell zum Frühstück. Tauwetter setzt ein und Lawinen gehen auf der anderen Seeseite runter.

 

Marcel und Gregor machen eine Bootstour und angeln. Havoc und Rappel reparieren die KTM vom Havoc und Shorty lungert-vegetiert den ganzen Tag auf dem Sofa. Gegen 15.00 Uhr kommen die beiden  BMWler mit einer Flasche Whisky, die wir kurzer Hand vernichten. Um 16.00 Uhr treffen wir uns mit den anderen und sehen uns die Bilder auf dem TV an (Digital macht's möglich).

 

18.00 Uhr gibt's Hirschgulasch das so lecker ist das alle Magenschmerzen bekomme vom zu vielen Essen. Heute gehen wir früh ins Bett.

 

Freitag 07.01.2005

Um 7.30 Uhr aufstehen und Frühstück, so um 9.30 Uhr sind wir drei wieder auf der Bahn Richtung Skei.

 

Es regnet wie aus Eimern und auf dem Fjell kommt massiver Wind hinzu.

 

Nach der Fähre

 

 entschließen wir uns die Route zu ändern und die E16 bis Fagernes zu fahren. Als wir über das Filefjell kommen zieht ein Schneesturm auf. Der ist so heftig das man gerade so im Stand 1 m sehen kann.

 

Hier oben treffen wir zwei Solo-Fahrer aus Hamburg. Nach kurzem Austausch der Lage und mit guten Wünschen geht's weiter.

 

Nach dem Fjell kommt endlich mal die Sonne raus (ca. 1min.).

 

In Fagernes holen wir Geld und fahren noch bis Odnes bei Dokka. Havoc kocht lecker Suppe und Rappel und Shorty holen im Supermarkt ein paar Ringers und eine Tüte Feingebäck. 379 km im Norwegischen Winter können hart sein.

 

Samstag 08.01.2005

Nach dem Frühstück geht's es um 10.00 Uhr los nach Brandbu über die 34 am See lang. Starker Regen erschwert die Sicht und die Strasse ist Spiegelglatt. Es sieht aus als ob wir auf der Trainingsstrecke von Anni Friesinger sind. Das ausgebrochene Eis verlangt doch ein beherztes Fahren da das Vorderrad macht was es will. In Brandbu holen wir uns unsere Reifen die wir in einem alten Volvo gelagert hatten. Auf der 4 in der Nähe von Lunne montieren wir die Reifen selbst was uns 2 Std. Zeit kostet. Weiter im Dauerregen geht's jetzt, ganz ungewohnt ohne Spikes bis Oslo. In Oslo fahren wir dann auf den BOGSTAD Campingplatz und nehmen uns eine Hütte. Ohne Klo, ohne Dusche und das führ schlappe 600 NOK. Voll die Abzocke. Rappel und Shorty gehen wieder einkaufen und Havoc macht 3 Liter Erbsensuppe. Das wird ein lustiger Abend und das Klo ist ca. 300 m weg. Da es die letzten Tage in Norwegen so gestürmt hat, das schon Fähren nicht gefahren sind, rufen wir bei der Color-Line an und fragen nach. Wir sollen mal ins Terminal kommen und dann wird kurzfristig entschieden.

 

Sonntag. 09.01.2005

 

Um 10.00 Uhr verlassen wir unser Wohnklo ohne Klo und treffen an der Fähre die anderen wieder. Nach ca. 4 Stunden warten können wir endlich aufs Schiff.

Wir schrauben uns eine Palette Ringers in den Kopf,

 

so das wir schon mit Standgas zum Wal- Watching in den Pub auf der Einkaufsmeile (100m) erscheinen.

 

Hier sind die anderen und bei jede menge Bier und guter Musik geht's bis ....Filmriss....Shorty und Rappel sind in der Kabine und Havoc davor. Dieser bittet und bettelt das er rein darf, weil er tierisch Wasser lassen muss. Er droht lautstark an gegen die Tür zu urinieren, worauf hier schlagartig der Sicherheitsdienst erscheint und Havoc verhaft. Selbstlos und wild gestikulierend befreit Rappel Havoc aus den Klauen der Sheriffs. Am nächsten morgen werden wir durch die Ansage der Schiffsstewards geweckt, die uns mitteilt das alle Fahrzeugführer sich zu Ihren Fahrzeugen begeben sollen. Scheiße. Hier sieht's aus wie Sau nichts gepackt und gefrühstückt. Wir fahren dann noch mit zum Popi nach Blumentahl und von da geht's nach Hause. Gegen 18.00 Uhr schlagen wir wieder in der Heimat auf.